Eilmeldung: Die Drainage ist fertig

Also diese komische Überschrift passt ja nun überhaupt nicht zu dem Bild! Tja – das sind unsere beiden „Lockvögel“, um euch zum Weiterlesen zu animieren. *schmunzel* (Aber von den beiden süßen Damen berichten wir auch gleich.)

Außerdem ist eine Drainage überhaupt eine Eilmeldung wert? – Ja ist sie! Vier Wochen haben wir geschuftet! Gestern Abend haben wir den Rasen eingesät. Jetzt ist sie fertig. Anschließend war ich zu müde, um mich noch an den Rechner zu setzen.

Jetzt habe ich mir einen Kaffee gemacht und schreibe euch mal wieder ein paar Zeilen aus Kanada. Es ist 6:00 Uhr morgens. Im Haus ist alles ruhig. Alle schlafen noch. Draußen wird es langsam hell. Ich habe die Terrassentür geöffnet, weil es schon so warm ist. Nur das Zirpen der Grillen und das Gemeckere der Eichhörnchen dringt zu mir herein. Autos sind hier um die Zeit keine zu hören. Wenn es hell ist, werde ich checken, ob die Drainage richtig arbeitet, denn es hat die ganze Nacht geregnet. Manchmal geschüttet, sodass ich wach wurde. Von den Bäumen tropft das Wasser. Die ersten Kolibris sind auch schon beim Frühstücken. Lustig, diese kleinen Kerle zu beobachten.

Zum Schreiben komme ich im Moment nicht. Abends stöbere ich noch ein wenig durchs Internet, bevor ich meist todmüde ins Bett falle. Die Drainage hat uns ganz vereinnahmt. Aber sie war dringend nötig, weil die Wiese nach einem Regen immer so lange nass blieb. Außerdem haben wir für unsere Schwiegertochter einen Gemüsegarten angelegt.

Einen kleinen Eindruck bekommt ihr hier:

Marjorie hilft Heather außerdem im Haus und beschäftigt sich sehr viel mit den beiden Mädels. Sie macht Dinge mit ihnen, die sonst ein wenig zu kurz kommen, wie zum Beispiel vorlesen. 😉

Ansonsten geht es uns gut. Die beiden Mädchen (Tori 5 und Hannah 3) sind eine große Freude, insbesondere für Marjorie. Wohin auch immer man mit den zwei blonden Girls geht, man steht sofort im Mittelpunkt.

Für mich ist das Leben mit den Beiden nicht so leicht. Tori ist immer freundlich aber meist sehr zurückhaltend zu mir, außer wenn ich ihr vorlese. Mangels deutscher Kinderbücher lese ich manchmal auch aus den zahllosen englischen Büchern vor. Das muss ziemlich schrecklich für sie sein. Denn ab und zu verbessert sie mich dann ungeduldig und macht dabei ein tadelndes Gesicht. Wenn mein Englisch zu holprig wird, liest sie schon auch mal selber weiter – aus dem Kopf, weil sie den Text auswendig kann.

Hannah ist das genaue Gegenteil zu Tori: Doppelt so laut und immer sehr bestimmt. Wenn ich sie anspreche, antwortet sie meist mit „NO“, manchmal mit „NEVER“. Sie muss immer etwas „arbeiten“. Das tut sie mit großer Ausdauer. Bei der Gartenparty hat Hannah drei (!) Kinder am Seil durchs Wasser gezogen, und zwar mehrfach um das Schwimmbad herum. Dabei ist die Kleine erst drei Jahre alt! Für ihr Alter ist sie ungewöhnlich groß und stark. Außerdem ist sie erstaunlich beharrlich. Eigentlich ist Opas Schubkarre ja viel zu schwer für Hannah. Aber sie will das Ding unbedingt vorwärtsbringen. Wenn ich ihr helfen will, brüllt sie ihr berühmtes „NO“. Sie wird ganz rot im Gesicht – vor Anstrengung! Wenn sie es nicht hinkriegt, fängt sie an zu heulen – vor Wut! Wenn sie hinfällt oder sich weh tut, weint sie so gut wie nie. Bei aller Emotionalität ist das Mädel aber schon erstaunlich taktisch begabt. Beispiel: Tori kommt am Morgen die Treppe herunter, schenkt mir ein Lächeln und gibt mir einen „Guten-Morgen-Hug“. Hannah läuft an mir vorbei, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Den tollen Jogurt kriegt dann natürlich erst einmal Tori. Flugs kommt Hannah zu mir, gibt mir einen Hug – gefühlte zwei Sekunden lang – und sagt dann mit lauter Stimme: „Me too!“ So was nennt man in der großen Politik „taktische Flexibilität“.

So viel Eintracht, wie die Bilder suggerieren, herrscht bei den Mädels nicht immer.

Zum Schluss will ich noch von einer lieben, „alten“ Bekannten berichten, die einige von euch kennen werden. Adriana, die wir in Mexiko ein paar Mal besucht haben, hatte uns eingeladen. Sie hat nicht weit vom Lake Huron entfernt ein wunderschönes, echt kanadisches Cottage. Ringsherum nur Felder und Wald. Ein liebliches Flusstal und dann dieser stahlblaue, unglaublich große Himmel. Seufz. Ich liebe dieses Land.

Liebe Grüße
von Jörg und Marjorie
alias Granny und Opa.

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